Frank Limbach heißt der neue Kommandant und Stadtbrandrat den die Schweinfurter Feuerwehrmänner und -frauen im Rahmen der Dienstversammlung vor zwei Wochen gewählt haben. Mit der gestrigen Bestätigung der Wahl durch den Stadtrat tritt er nun die Nachfolge von Martin Schneier an, der sein Amt, wie im März 2020 wie angekündigt, zur Verfügung gestellt hatte. Martin Schneier ist weiterhin als Leiter des Sachgebietes Brand- und Katastrophenschutz tätig. Limbach begann seine Feuerwehrlaufbahn bei der Freiwilligen Feuerwehr in Sennfeld, war unter anderem Fachkreisbrandmeister Atemschutz und ist seit mehr als 20 Jahren Feuerwehrbeamter bei der Ständigen Wache der Feuerwehr Schweinfurt. Seit 2015 führt er die Wachabteilung 2 und ist zudem stellvertretender Sachgebietsleiter. Er bildet zukünftig mit Stadtbrandinspektor Florian Körblein und Stadtbrandmeister Michael Spath die Führung der Feuerwehr Schweinfurt.
Aufgrund der bestehenden Vorgaben zum Infektionsschutz fand die diesjährige Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schweinfurt nicht wie gewohnt im Ausbildungsaal, sondern in der Fahrzeughalle der Feuerwache statt. Oberbürgermeister Sebastian Remelé eröffnete die Versammlung, zu der auch zahlreiche Gäste erschienen waren. Neben den Ehrenstadtbrandräten Dieter Becker und Roland Keller auch Ehrenstadtbrandinspektor Karl-Heinz Thiemer sowie Vertreter der Kreisbrandinspektion und der Hilfsorganisationen. In seinem Grußwort betonte Remelé welchen großen und wichtigen Beitrag die Feuerwehr im Rahmen des Katastrophenschutzes zur Bekämpfung der Coronapandemie geleistet hat und zum Teil immer noch leistet. Neben umfangreichen Logistikaufgaben, der Einrichtung des Testzentrums in der Humboldt-Turnhalle und später in der Ledward Kaserne, der mobilen Impfaufklärung und der Unterstützung der mobilen Impfaktion auf Parkplätzen und öffentlichen Flächen, war zu keinem Zeitpunkt die Einsatzbereitschaft der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte eingeschränkt oder gar gefährdet. Dem scheidenden Kommandanten Schneier dankte er für sein großartiges Engagement in den letzten Jahren und betont welchen wichtigen Beitrag dieser für die Weiterentwicklung der Feuerwehr geleistet hat und das er auch in seiner Funktion als Sachgebietsleiter weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Feuerwehr leisten werde.
Beim Jahresrückblick ging Schneier auf die besonderen Herausforderungen der Pandemie ein, die sich zum einen in den Einsatzzahlen widerspiegelten, aber auch einen großen Einfluss auf den Alltag bei der Feuerwehr hatten. So mussten große Teile der Aus- und Fortbildung online abgewickelt werden, Veranstaltungen in Präsenz die keinen dienstlichen Bezug hatten gänzlich ausfallen. Auch die gemeinsamen Übungen mit anderen Feuerwehren oder dem Technischen Hilfswerk konnten nicht stattfinden. Bei den Einsatzzahlen verzeichnete man mit 929 einen Rückgang in Summe von knapp 11%, der im Wesentlichen auf die gesunkene Anzahl von Sicherheitswachen bei Veranstaltungen zurückzuführen ist. Im Gegenzug sind die sonstigen Tätigkeiten stark gestiegen, da hier alle Einsätze, die im Rahmen der Pandemiebekämpfung angefallen waren, erfasst worden sind. Ebenso ist die Zahl der überörtlichen Einsätze und die der Wachbesetzungen gestiegen, da durch eine Anpassung in der Alarmierungsplanung von Stadt und Landkreis eine intensivere Zusammenarbeit mit den benachbarten Gemeinden umgesetzt werden konnte. Besonders zu erwähnen ist die Zahl von 168 Einsätzen der ehrenamtlichen Kräfte, davon 69 die man der Pandemiebekämpfung zuordnen kann.
Beschaffungstechnisch waren die vergangenen eineinhalb Jahre jedoch alles andere als eingeschränkt. Für die Freiwillige Feuerwehr beschaffte man zusätzliche Spinde, die in der Fahrzeughalle aufgestellt worden sind, die Steuerung der Atemschutzübungsanlage wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Aus Mitteln des Katastrophenschutzes wurde ein neuer Einsatzleitwagen gekauft. Für den aktuell in der Beschaffung befindlichen Rüstwagen ergänzt nun ein Festrumpfschlauchboot, das auf einem Anhänger verladen ist, um es bei Personenrettungen schnell in den Einsatz bringen zu können die Ausstattung. Im ersten Halbjahr 2021 konnte darüber hinaus noch ein Verkehrsabsicherungsanhänger, ein neues Tanklöschfahrzeug sowie ein Abrollbehälter Gefahrgut übernommen werden.
Die Anzahl der Mitglieder im ehrenamtlichen Bereich ist trotz der Pandemie leicht angestiegen, was auf die verstärkte Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der sozialen Medien zurückzuführen ist. Trotz der Widrigkeiten startete zu Beginn des Jahres 2021 ein Basismodul der modularen Truppausbildung. Leider ist jedoch das jüngste Kind der Schweinfurter Feuerwehr, die Kinderfeuerwehr pandemie- und personalbedingt aktuell immer noch im Wartemodus. Es wird intensiv an einer Fortsetzung gearbeitet, hierzu wird die Feuerwehr zeitnah informieren wann und wie die Kinderfeuerwehr wieder ihren Betrieb aufnehmen wird.
Bevor zur Wahl des neuen Kommandanten übergeleitet wurde, blickte der scheidende Amtsinhaber auf seine Amtszeit von 2016 bis heute zurück. Die Durchführung und der Beginn der Umsetzung der Feuerwehrbedarfsplanung, der erste Grundausbildungslehrgang für die Ständige Wache in diesem Jahr sowie die Gründung der Kinderfeuerwehr waren markanten Eckpunkte, die er in seinen Ausführungen besonders hervorhob.
Beim anschließenden Wahlgang wurde Frank Limbach als alleiniger Kandidat mit 72 von 76 abgegebenen Stimmen für die nächsten sechs Jahre gewählt. Als erster Gratulant überbrachte Kreisbrandrat Holger Strunk in seinem Grußwort die besten Glückwünsche vom Kreis- und Bezirksfeuerwehrverband für den neuen Amtsinhaber.
Ebenfalls zur Wahl stand das Amt der Vertrauensperson. Amtsinhaber Michael Lamprecht konnte hierbei für eine weitere Periode wieder gewählt werden.
Stadtjugendwart Tim Ullrich berichtete anschließend ebenfalls von den großen Einschränkungen bei den Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, welche den Übungsbetrieb im Jahr 2020 pandemiebedingt noch stärker herunterfahren musste als die aktive Wehr.
Im Anschluss an die Dienstversammlung der Feuerwehr knüpfte die Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereines an. Diesen traf die Coronapandemie hinsichtlich des Vereinslebens noch schlimmer als die aktive Wehr, so der Vorstandsvorsitzende Jochen Ankenbrand in seinem Rückblick. Sämtliche Veranstaltungen sagte man ab, lediglich die Vorstandschaft kam virtuell zu sechs Sitzungen zusammen. Um den Kontakt zu den Vereinsmitgliedern zu halten informierte man über die weitere Planung mittels Vereinsbrief. Für die aktiven Feuerwehrdienstleistenden organsierte man ein kleines Weihnachtspräsent, welches von den Vorstandsmitgliedern und den Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehr persönlich verteilt worden ist. So konnte man zumindest die Anerkennung des Vereins für die Aktivitäten in dieser sehr angespannten Zeit deutlich ausdrücken. Für dieses Jahr ist nun geplant, die traditionelle Weihnachtsfeier im Hof der Feuerwache in Form einer Hofweihnacht durchzuführen, sofern sich die Pandemische Lage nicht wieder verschlimmert.
Für langjährige Mitgliedschaft im Verein wurden ausgezeichnet:
10 Jahre: Felix Baumann, Marco Belz, Florian Geißler, Michael Geißler, Tobias Gerstner, Rita Göb, Elisabeth Hartmann, August Hartmann, Sandra Heinelt, Timo Heinelt, Gustl Hofmann, Ursula Hofmann, Andreas Oesterreich, Florian Pernpeintner, Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Alexander Schoppelrey, Barbara Voit, Gina Voit, Hannes Wetzel, Reiner Zinser
20 Jahre: Benjamin, Immler, Tim Ullrich
30 Jahre: Alex, Dabisch, Holger Steinmüller
40 Jahre: Udo Fischer
50 Jahre: Ehrenstadtbrandrat Dieter Becker
Florian Körblein (SBI)