Montag, 09. Dezember 2024
Notruf: 112

Feuerwehren üben am Gefahrgutzug der DB

Mit einem nicht ganz alltäglichen Szenario wurden die Wachabteilungen der Ständigen Wache Schweinfurt, die Werkfeuerwehren ZF Friedrichshafen, SKF und Schaeffler sowie die Freiwilligen Feuerwehren Schweinfurt, Bergrheinfeld, Niederwerrn, Schonungen, Poppenhausen, Werneck und das THW Schweinfurt dieser Tage konfrontiert: „Leckage an einem Kesselwagen im Hauptbahnhof Schweinfurt, es tritt Gefahrgut aus“.

Umgehend rüsten sich Trupps mit Chemikalienschutzanzügen aus um den auslaufenden Stoff aufzufangen, das Leck abzudichten um im weiteren Verlauf Umpumparbeiten durchzuführen.

An insgesamt drei Tagen und sechs Ausbildungsterminen wurden an dem von der DB Netz Notfalltechnik zu Verfügung gestellten Übungs- und Ausbildungszug insgesamt 120 Personen geschult. „Jährlich werden auf der Schiene über 60 Millionen Tonnen Gefahrgut transportiert. Dabei kann ein Güterzug völlig gemischt zusammengestellt sein. Hinter einem Kesselwagen mit Flüssiggas kann sich einer mit Benzin und im Anschluss ein anderer mit einer Säure befinden“, so Uwe Lindenberg, Leiter des Übungszuges bei der Deutschen Bahn. Parallel zu den Rettungskräften kommt bei jedem Ereignis der Notfallmanager, der vor Ort Bindeglied zwischen Leitstelle der Bahn und den Einsatzkräften fungiert.

Da Einsätze im Gleisbereich eine geringe Prozentzahl einnehmen, ist es der Bahn wichtig, dass Feuerwehren regelmäßig geschult werden. „Unser Übungszug ist deutschlandweit unterwegs. Die nächsten Wochen und Monate geht es über Rosenheim und München Richtung Frankfurt, Dortmund, Hamburg und Berlin. Die Wartezeit beträgt aktuell ungefähr drei Jahre.“ Nach einem Vortrag über den Transport von Gefahrgut mit der Bahn wurden an einem begehbaren Kesselwagen die verschiedenen Besonderheiten wie Bodenventile oder Belade- und Entleeramaturen gezeigt. „Gerade die Trupps unter den Chemikalienschutzanzügen haben es im Einsatz besonders schwer, da sie nicht nur mit eingeschränkten Platz- und Sichtverhältnissen zurechtkommen müssen, sondern auch immer die Gefahren von vorbeifahrenden Zügen, Oberleitung, Stolpern im Gleisbereich sowie scharfe Kanten am Waggon beachten müssen“, weiß der Schweinfurter Stadtbrandrat Martin Schneier. Der Mittwoch erwies sich dabei als arbeitsreich für die Schweinfurter ständige Wache. Die Übung konnte gerade so beendet werden, als der Löschzug zu einem Brandmeldealarm in einem Schweinfurter Altenheim abrücken musste, welcher sich glücklicherweise als Fehlalarm herausstellte. Beim Verlassen der Einsatzstelle ging die Meldung über einen brennenden Stromverteilerkasten in der Schopperstraße ein. Dieser wurde unter Atemschutz mit einem C-Rohr abgelöscht, sodass keine Gefahr für Personen, umliegende Gebäude und Fahrzeuge mehr bestand.

(MR)

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