Donnerstag, 12. Dezember 2024
Notruf: 112

Atemschutznotfalltraining

Der tragische Einsatz am 6. Dezember 2015, bei dem in Marne (SH) ein Feuerwehrmann ums Leben kam (http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/toedlicher-einsatz-in-marne-ein-feuerwehrmann-berichtet-id12174521.html ), zeigt uns einmal mehr, dass die Tätigkeit bei der Feuerwehr auch immer mit einer Gefahr für Leib und Leben einhergeht. Dass solche Vorfälle nur sehr selten vorkommen, ist der Verdienst vieler Faktoren, so ist beispielsweise die Schutzkleidung deutlich widerstandsfähiger als noch vor wenigen Jahren. Des Weiteren haben sich auch Ausbildung und Taktik stetig weiter entwickelt. Die Feuerwehr Schweinfurt hat auch in diesem Bereich vor vielen Jahren die Notwendigkeit zur intensiven Schulung erkannt und ein regelmäßiges Notfalltraining für Atemschutzgeräteträger eingeführt.

Rettung eines Atemschutzgeräteträger beim Notfalltraining der FWSW

Am 20.02.2016 war es wieder so weit – die Atemschützer stellten sich unter Anleitung zweier Ausbilder verschiedenen Herausforderungen, die entweder als Trupp oder in Zusammenarbeit mehrerer Trupps gelöst werden mussten.

Zum "Aufwärmen" wurde das Anlegen der Schutzkleidung und des Atemschutzgerätes auf Zeit geübt, was der Angriffstrupp normalerweise während der Fahrt zum Einsatzort macht. Es ist hierbei essentiell, sich nicht in der Hektik der Alarmfahrt aus dem Konzept bringen zu lassen, sondern die einzelnen Schritte sauber und vollständig durchzuführen. Ohne die richtige Handhabung nutzt die beste Technik nichts und kann im schlimmsten Fall den Feuerwehrdienstleistenden (SB) sogar in Gefahr bringen.

 

Das schnelle Anlegen der Schutzausrüstung wird trainiert

Die Gerätekunde mit der der sogenannten Sicherheitstrupptasche schloss sich der eben beschriebenen Basisübung an. In dieser Tasche, die auf jedem wasserführendem Löschfahrzeug verlastet ist, befindet sich eine Ersatzflasche mit Atemanschluss, ein Rettungstuch sowie andere Hilfsmittel, um einem verunfallten Kameraden retten zu können. Grundsätzlich muss bei jedem Einsatz unter schwerem Atemschutz ein Sicherheitstrupp vor dem Gebäude in Bereitschaft stehen, um im Notfall eingreifen zu können.

An der nächsten Station wurde das Suchen unter schlechten Sichtbedingungen in einer nachgestellten Wohnung geübt. Hier musste bei vollkommender Dunkelheit eine kleine Puppe gefunden und gerettet werden. Zahlreiche Hindernisse sowie eingespielte Lagen erzeugten zusätzlichen Stress.

Die "Brandwohnung"

Mittels Wärmebildkamera hatten die Ausbilder die Trupps immer im Blick und konnten korrigierend eingreifen.

Ein Trupp beim Durchsuchen der dunklen Wohnung, gesehen durch die Wärmebildkamera

Zum Abschluss wurde die Rettung eines Atemschutzgeräteträgers geübt. Als Szenario wurde angenommen, dass ein Trupp beim Absuchen eines verrauchten Raumes verunfallt und ein Feuerwehrmann eingeklemmt ist.

Aufgrund der abgesetzten Notfallmeldung des Trupps wurden gleich zwei Sicherheitstrupps zur Rettung entsandt. Der Verunfallte konnte schnell gefunden und befreit werden, die Rettung mittels Schleifkorbtrage aus dem Kellergeschoss schnell durchgeführt und abgeschlossen werden. 

Der verunfallte Kamerad wird aus dem Keller gerettet

DS, Bilder: FK

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